Nessis-Promitalk mit Carsten Schütte

Am 21.11.22 ab 19:00 Uhr gab Krimiautor und Profiler Carsten Schütte im Café anna leine Einblicke in seine Arbeit als Fallanalytiker und seinen Roman.

Ein Profiler als Krimiautor – ein Spagat zwischen Fiktion und Realität

Viele Menschen schauen gern Krimis im Fernsehen, lieben spannende Kriminalromane oder genießen ein Krimidinner in einer angesagten Location. Wie aber sieht die Verbrecherjagd im realen Leben aus? Was machen die Menschen, die sich täglich mit sexuellen Gewalt- und Tötungsdelikten auseinandersetzen müssen? Wie gelingt es den Profilern der Operativen Fallanalyse (OFA), Mordermittler zu unterstützen, um dem Täter auf die Spur zu kommen und welche Rolle spielen Medien bei der Aufklärung eines schweren Verbrechens?

Antworten auf diese Fragen gab es beim Promitalk am 21. November, 19 Uhr, im Café anna leine (Hannoversche Werkstätten), Am Hohen Ufer 3. Da plauderte Carsten Schütte, Leiter der OFA beim Landeskriminalamt und Autor von Profilerthrillern und AIDA-Krimis, aus dem Nähkästchen und präsentierte kleine Textpassagen aus seinem neuesten Buch Opferbucht. Moderiert wurde der Krimiabend mit sensationellen 100 Gästen von Nerissa Rothhardt (Nessi), und die Mitarbeitenden des Cafés anna leine (Hannoversche Werkstätten) servierten mörderisches Essen und Getränke.

Es gibt in Deutschland nur rund 80 Profiler (Fallanalytiker) , sie arbeiten in der Regel im Hintergrund, die Öffentlichkeit weiß wenig über sie.  „Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit einem Fall und rekonstruieren die Tat anhand der sogenannten objektiven Spurenlage. Neben der Motivation des Täters versuchen wir anhand seines Handelns am Tatort und mit dem Opfer die Persönlichkeit eines Täters zu beschreiben und erstellen dann das Täterprofil“, erläutert Carsten Schütte, der seit 20 Jahren bei der Operativen Fallanalyse im LKA Niedersachsen arbeitet, diesen Fachbereich seit 2016 leitet und noch immer für seinen Beruf brennt. Häufig würden die Täter in den Medien zu schnell als Monster und Bestien dargestellt, was bei der Aufklärung nicht immer förderlich sei. Eine Frau, die ihr Neugeborenes getötet habe, könne eine ganz normale und liebenswerte Nachbarin sein, die durch ihr soziales Umfeld nie durch eine solche Beschreibung in den Fokus rücken würde. Tipps aus der Bevölkerung erhalte die Kripo nur, wenn die Täterin in den Medien nicht zum Monster stilisiert werde. Vieles aus seiner Arbeit lässt Schütte in seine Bücher einfließen und er weiß, wie er die Leser mit seinen Krimis von der ersten bis zu letzten Minute fesseln kann. 

Stadtzeichner Malte Wulf zeichnete während des Talks die Gäste auf Postkartengrößen und fängt mit Aquarell und Tinte besondere Situationen ein. Die Kunstwerke konnten im Anschluss gegen eine Spende erworben werden. Die Spendeneinnahmen von 550,00 Euro gingen ohne Abzüge an den gemeinnützigen Verein „A little Help from my Friends" , ein Vertreter des Vereins war vor Ort.

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